Schon früh am Morgen scheint mir das Plakat an der Bushaltestelle förmlich entgegen zu schreien. „SCHREIB! DEIN! BUCH!“, steht da in großen roten Buchstaben und die Ausrufezeichen hämmern diesen Imperativ in mein Gewissen. „ Jaja, ich bin ja schon dabei“, denke ich mir und gehe schnell weiter. Blöde Werbung!

Eigentlich läufts. Das erste Kapitel ist im Layout, Kapitel zwei und drei teilweise im Lektorat. Ende nächster Woche sollte ich damit fertig sein. Wenn alles klappt. Was danach kommt, liegt nicht so wirklich in meiner Hand. Und genau deshalb bereitet dieser Punkt mir Sorgen. Beim Layout, beim Druck und bei der Bindung bin ich von anderen abhängig. Deren Arbeit kann ich nur eingeschränkt beeinflussen. Ob was dazwischen kommen wird? Keine Ahnung. Ich hoffe nicht.

Aktuell steht Anfang April als Erscheinungsdatum im Kalender. Alles dauert doch etwas länger als erwartet, das treibt mein schlechtes Gewissen an. Aber immerhin gibt es einen guten Grund: Qualität. Lieber etwas später und dafür etwas besser.

Eigentlich sind es auch positive Nachrichten, die zur aktuellen Verzögerung führen. 1000 Meilen Wind wird als Hardcover erscheinen! Das Finanzierungsziel der Mission Hardcover wurde zwar knapp verfehlt, aber ich habe mich trotzdem dafür entschieden. Ich selbst will ein hochwertiges Buch in Händen halten können und ich denke meine Unterstützer werden es auch zu schätzen wissen. Vor allem das letzte Gespräch in der Druckerei hat mich in diesem Vorhaben nochmals bestätigt. Ein fester Einband und eine gute Fadenheftung werten das ganze Projekt nochmals auf. Neben dem Preis, der natürlich höher liegt, dauert die Buchbinderarbeit für ein Hardcover leider auch länger, aber das sollte es wert sein.

Apropos Druckerei. Hatte ich es schon erwähnt? Die Entscheidung ist endgültig gefallen. 1000 Meilen Wind wird in der Druckerei Asmuth in Köln gedruckt. Hier habe ich mich mit Abstand am besten beraten gefühlt. Von den meisten Druckereien – ich habe circa 20 angeschrieben – habe ich gar keine Antwort erhalten. Bei Asmuth gab es einen persönlichen Termin und man hat sich die Zeit genommen auch Details zu meinem Buch zu besprechen und Muster zu begutachten. Das Papier auf dem mein Buch gedruckt werden soll ist ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht nur ums Optische, sondern auch ums Haptische geht. Da hilft E-Mail nicht, sowas muss man in Händen halten. Anderes Beispiel: Wusstet ihr, dass es einen riesigen Unterschied macht, wie das Papier am Ende des Druckvorgangs lackiert wird? Ja, am Ende kommt nochmals Dispersionslack drüber, damit die Seiten besser gegen Schmutz und Fingerabdrücke geschützt sind. Dank meines Termins bei Asmuth weiß ich das jetzt und besser noch: ich konnte mich zwischen matt und glänzend entscheiden. Es wird matt, denn ich mag den natürlicheren Look den diese Lackierung erzeugt.

Noch eine gute Nachricht: Es wird eine Feier zur Veröffentlichung des Buches geben. In Köln. Mehr wird noch nicht verraten.