Fotografie gehört für mich als essenzieller Teil einer jeden Reise dazu. Begonnen hat das schon als ich kleiner Junge war und meine erste Kamera (eine mit Pocketfilmen) im Urlaub auf alles hielt, was irgendwie spannend war. Mit den Jahren wuchs mein Anspruch kontinuierlich und heute gehöre ich sogar zu den Menschen, die an bestimmte Orte fahren, nur um dort Fotos zu machen.
Für meine Reise auf der TRES HOMBRES steht Fotografieren natürlich auch ganz oben auf der Liste der wichtigen Dinge. Nach vielen Jahren, in denen ich mich fotografisch eher vor Konzertbühnen rumgetrieben habe und den ein oder anderen Ausflug in die Portraitfotografie unternommen habe, kehre ich zurück zur Reise- und Reportagefotografie. Mein Ziel ist es, die Fotos meiner Reise möglichst professionell zu verwerten. Einige Themen, zu denen ich gerne Reportagen machen würde, wie zum Beispiel alles rund um Rum, habe ich ja schon aufgegriffen. Und wer weiß, vielleicht lässt sich nach meiner Reise ja auch der ganz große Traum erfüllen und ich veröffentliche ein Buch?!
Aber womit fotografiere ich auf meiner Reise überhaupt? Für meine Konzertfotografie hatte ich eine respektable Ausrüstung mit Vollformatkamera und einem ganzen Satz lichtstarker Objektive. Alles groß, schwer, aber unglaublich guter Kram. Kurz gefasst: Von der schweren „Profi“-Ausrüstung habe ich mich komplett verabschiedet. In der Zwischenzeit ist sie einer deutlich kompakteren Ausrüstung gewichen, die sich wie folgt zusammensetzt:
Meine Kamera: Olympus OM-D E-M1
Die Olympus E-M1 OM-D ist tatsächlich die Kamera, die wie keine andere meine aktuellen Ansprüche erfüllt. Das sei ausdrücklich so gesagt, es geht um meine aktuellen Ansprüche, nicht darum im absoluten Maßstab die beste Kamera der Welt zu haben. Sowas gibt’s nicht.
Als Olympus die erste Kamera der OM-D Serie rausbrachte, habe ich an einem von Olympus gesponserten Workshop teilgenommen, auf dem man die Kamera testen konnte. Damals fielen mir ziemlich schnell eine Reihe an Vorteilen auf, die bis heute den Ausschlag gegenüber meiner alten Vollformatausrüstung geben.
Die Olympus ist unglaublich kompakt. Sie wiegt nur einen Bruchteil meiner alten Kamera und passt auch in eine kleine Tasche, die ich mir umhängen, oder sogar am Gürtel festmachen kann. Das ist ein unglaublich wichtiger Punkt, denn was nutzt mir an Bord die beste Kamera, wenn sie mich bei der Arbeit an Deck behindert und ich sie deshalb die meiste Zeit unter Deck haben werde. Dabei geht es übrigens nicht nur um die Größe und das Gewicht der Kamera an sich, sondern auch um die Ausmaße der Objektive. Die Olympus hat einen vergleichsweise kleinen Sensor, was viele als Nachteil ansehen. Das ist nicht falsch, aber für mich überwiegt, im Vergleich zu anderen Kamerasystemen, der Vorteil, dass man für einen kleineren Sensor auch kleinere Objektive bauen kann.
Apropos Objektive. Der zweite wichtige Punkt bei der Entscheidung für Olympus ist der extrem große Objektiv-Fuhrpark, der mir in diesem System zur Verfügung steht. Viele andere Systeme haben z. B. keine Zoomobjektive mit durchgehender Lichtstärke von 1/2.8 im Angebot.
Die beiden letzten Punkte, die für mich das Gesamtpaket abrunden, sind die Möglichkeit umfangreiche Bildeinstellungen schon in der Kamera vornehmen zu können und die robuste, spritzwassergeschützte Konstruktion der Olympus. Ersteres ermöglicht es mir, viele Einstellungen, die ich bisher erst zu Hause am Rechner erledigt habe, schon beim Fotografieren in der Kamera vorzunehmen. Die Palette reicht bei Olympus von der Einstellung des passenden Bildformats (4:3, 2:3, 16:9 usw.) bis zur Manipulation der Gradationskurve in der Kamera.
Und der Spritzwasserschutz der Kamera ist im Übrigen so gut, dass man sie durchaus unter den Wasserhahn halten kann, ohne dass was passiert. Kann auf dem Schiff auch nicht schaden.
Meine Objektive:
Objektive sind immer ein fauler Kompromiss und wahrscheinlich ist keine Frage schwerer zu beantworten als die nach den richtigen Objektiven für einen bestimmten Zweck. Auf Reisen muss man irgendwie die Balance zwischen zu viel Gepäck und möglichst vielen Einsatzmöglichkeiten finden. Wobei es mir aktuell leicht fiel ein Objektiv mehr mitzunehmen, da ich den Kram ja nicht, wie auf einer Bergtour, tragen muss. Folgende Objektive haben den Weg in meine Tasche gefunden:
Olympus M.ZUIKO 12-40mm f1/2.8
Das Objektiv ist nicht nur das Kitobjektiv zu meiner Kamera, es ist auch eine der besten Linsen, die ich je besessen habe. Es ist in allen Punkten ebenbürtig mit dem 24-70mm 2.8 von Nikon, das ich davor besessen habe und das allgemein einen exzellenten Ruf besitzt. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass Fotos, die aus dem 12-40mm fallen, zu scharf sind. Und daneben ist es extrem gut verarbeitet, genau wie die Kamera spitzwassergeschützt und kompakt genug, um es immer dabei zu haben.
Panasonic Lumix 35-100mm f1/2.8
Ich kann im Micro-Four-Thirds-System neben Objektiven von Olympus auch auf die komplette Palette von Panasonic zugreifen. Das 35-100 mit durchgehender Blende 2.8 ist von der Abbildungsleistung quasi ein 70-200mm Telezoom in den Abmaßen einer Coladose. Es ist auch kaum schwerer. Ursprünglich habe ich es gekauft, als ich beschlossen hatte, zukünftig auch Konzerte mit der Olympus zu fotografieren. Es nicht mit auf die Reise zu nehmen wäre Verschwendung. Es wird nicht nur als klassisches Teleobjektiv dienen, sondern auch als Portraitlinse zum Einsatz kommen.
Klein, leicht, günstig. Ein Fisheye ist sicher ein Objektiv für spezielle Fälle, denn die Verzeichnung ist so groß, dass viele eigentlich gerade Linien krumm werden. Aber in den kleinen Räumen an Bord ermöglicht es einfach Perspektiven, die sonst unmöglich wären. Übrigens ist es mein einziges Objektiv ohne Autofocus. Allerdings ist bei der Linse sowieso alles scharf, das nicht weniger als 30cm von der Kamera entfernt ist.
Als letztes hat das Panasonic 25mm f1/1.4 den Weg in meine Fototasche gefunden. Der Wunsch nach einer lichtstarken Festbrennweite für all die Situationen, in denen ich mit den Zooms einfach nicht weiterkomme, war im Grunde schon immer da. Allerdings ist in diesem Bereich die Auswahl an Objektiven schier riesig. Am Ende fiel die Wahl auf das Panasonic, da es mit 25mm ein guter Kompromiss aus Weitwinkel und Portraitbrennweite sind. Außerdem legt es mit Blende 1.4 nochmals eine ganze Schippe Licht mehr drauf als Objektive mit 1.8.