Leipzig im November. Es ist grau, aber wenigstens regnet es nicht. Ich bin auf Einladung des neu eröffneten Kokopelli- Traveler Cafés in die Stadt gekommen, wo ich am Samstagabend über meine Reise erzählen soll. Ein schöner Start in die Vortragssaison 2017/2018.

Wie immer hab ich die Zeit im Zug genutzt um meinen Vortrag ein letztes Mal durchzugehen, Kleinigkeiten zu ändern und meine Notizen zu ergänzen. Der Vortrag, das Lebewesen, er wächst, gedeiht und entwickelt sich immer ein kleines Stück weiter. Vor allem versuche ich auch immer auf mein Publikum einzugehen. Sitzen viele Segler im Publikum, erkläre ich natürlich etwas mehr zu Segeln, Schiff und Wetter. Beim Kokopelli weiß ich allerdings gar nicht so recht was mich erwartet. Reisebegeistertes Publikum, soviel ist klar, aber das sagt natürlich auch reichlich wenig über die Erwartungen aus, denen ich begegne. Egal, nach etwas hin und her und nachdem ich den Vortrag in Gedanken nochmals durchgespielt habe, bin ich mir sicher für den Abend gerüstet zu sein. Was will man auch sonst auf sechs Stunden Bahnfahrt tun.

Vor Ort bin ich am Ende einige Stunden früher als nötig. Ich beziehe ein liebevoll eingerichtets AirBnB-Zimmer und mache mich auf den Weg zu Café. Von außen wirkt es etwas unscheinbar, aber schon der Blick durch die großen Fenster zeigt, dass es innen mit viel Liebe zum Detail gestaltet ist. Ich versuche nach den trägen Stunden in der Bahn erstmal mit einem Kaffee meinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Klappt!

Noch ein wenig Tische und Stühle rücken, Laptop anschließen und den Büchertisch einrichten. Premiere in Leipzig: Ich habe Rum von Severin Simon dabei, natürlich aus 100% gesegelter Melasse.

Wenig später trudeln die ersten Gäste ein und pünktlich um 19:00 Uhr gehts los. Im Raum herrscht gebannte Stille, es wird gelacht und an manchen Stellen auch ein wenig gezittert. Ein aufmerksames Publikum, wie man es sich als Referent eigentlich nur wünschen kann.

Am Ende des Vortrags dann eine kleine Überraschung: Anders als sonst üblich steht niemand auf. Alle Zuschauer bleiben sitzen. Ein kurzer Moment Stille, dann die erste Frage aus dem Publikum. Am Ende setze ich mich einfach ins Publikum und wir sprechen noch fast eine Stunde weiter über fairen Transport, Details aus meiner Zeit an Bord und und und …
Was soll man da noch sagen, außer – Leipzig, ihr wart ein tollen Publikum.

Jetzt freue ich mich umso mehr, dass ich im neuen Jahr wiederkomme. Beim Travel Festival Leipzig stehe ich am 20. Januar auf der Bühne.

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