Neben den aktuellen Krisen- und Kriegsherden in der Welt dominiert ein anderes, schreckliches Thema die Nachrichten der letzten Wochen. Der Ausbruch von Ebola in Westafrika, genauer gesagt in Guinea, Sierra Leone, Liberia und neuerdings auch in Nigeria. Vergangene Woche hat das Auswärtige Amt alle deutschen Staatsbürger dazu aufgerufen, die betroffenen Länder zu verlassen, man befürchtet unter anderem eine Verschärfung der Reisebeschränkungen. Einzelne Länder haben ihre Grenzen zu den betroffenen Ländern bereits geschlossen. Die Elfenbeinküste untersagt Schiffen das Befahren ihrer Hoheitsgewässer.

Und das ist der Punkt, an dem es für mich interessant wird. Die TRES HOMBRES fährt unter der Flagge von Sierra Leone, Heimathafen ist offiziell Freetown. Warum das so ist? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, aber es ist üblich, dass Schiffe „ausgeflaggt“ werden. Dabei geht es dann um nicht mehr als einen formellen Akt. Das Schiff wird in einem anderen Land registriert und damit einhergehend gelten für dieses Schiff dann die Bestimmungen des Flaggenstaats. In der Regel spart die Reederei damit bares Geld.

Wenn man nun fragt, welche Konsequenzen das für mich hat, wird die Antwort schon schwieriger. Wenn man in Internet zu dem Thema sucht, findet man schnell heraus, dass man damit ganze Bücher (meistens aus der Abteilung Völkerrecht) füllen kann.

Fest steht jedenfalls, ich fahre gar nicht nach Sierra Leone und um an Bord der TRES HOMBRES zu sein, brauche ich auch kein Visum. Wenn ich recht informiert bin, war das Schiff auch nie in Sierra Leone, insofern handelt es sich bei der Flagge tatsächlich um eine reine Formalität. Aber denkbar wäre natürlich schon, dass die Behörden genauer hinsehen, wenn in ihren Hoheitsgewässern ein Schiff mit grün-weiß-blauer Flagge auftaucht. Wer weiß.

Bis ich die Europäische Union endgültig verlasse wird es Dezember sein. Bis dahin kann sich noch viel entwickeln. Ich hoffe zum Guten, vor allem für die Menschen in Westafrika.