Die letzten Wochen habe ich unter anderem damit verbracht allerlei Sachen zu besorgen, die ich unbedingt für meinen Törn brauche. Neben dem üblichen Zeug, das man wahrscheinlich auf jede längere Reise mitnehmen würde, sind darunter auch ein paar spezielle Dinge.
Grund genug eine kleine Serie zu starten und einen kleinen Blick in meine Reisetasche zu werfen.
Gutes Ölzeug
Acht Monate an Bord, das heißt auch, dass ich acht Monate lang draußen sein werde. Bei jedem Wetter, ohne die Möglichkeit mich unterstellen zu können oder einfach rein zu gehen, wenn es regnet. Aber selbst bei kurzen Segeltörns möchte ich warme und wetterfeste Kleidung nicht missen. Wenn mich jemand fragt, was man unbedingt braucht, wenn man eine längere Segelreise plant, oder häufiger segeln gehen will, würde ich zu allererst sagen: Gutes Ölzeug.
Und ja, es lohnt sich, ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen und sich „was Ordentliches“ zu kaufen. Wer auf dem Meer unterwegs ist, sollte bei den Herstellern in die Kategorie „Offshore“ schauen, alles andere wird bei Regen und viel Wind nicht glücklich machen. Wobei ich dringend empfehlen würde, nach Auslaufmodellen zu gucken bzw. Jacken und Hosen aus der Kollektion des vergangenen Jahres zu schauen.
Meine Klamotte ist von Gill und hat mich zusammen (Jacke und Hose) etwas über 300 € gekostet und jedes Mal, wenn es anfängt zu regnen oder kalt ist, bin ich froh, dieses Geld investiert zu haben.
Gummistiefel
Im Prinzip gilt hier das gleiche wie beim Ölzeug. Wobei es bei Gummistiefeln eher passieren kann, dass man sowieso welche zu Hause hat. Prinzipiell spricht auch nichts dagegen einfach irgendwelche Gummistiefel zu nehmen, die gut passen. Vorausgesetzt man ist nicht auf einer piekfeinen Jacht unterwegs deren Besitzer panische Angst vor Kratzern im Deck hat.
Gummistiefel, die speziell für’s Segeln gemacht wurden, haben eine helle Sohle mit einem sogenannten Messerschnittprofil. Das ist angeblich besonders rutschfest bei Nässe. Durchaus passable Stiefel gibts ab ca. 50 €. Viel mehr Tipps dazu kann man kaum geben. Passen müssen sie halt.
Sonnenschutz
Egal wie das Wetter auf einem Törn wird, Sonnenschutz ist richtig wichtig. Siehe oben: man ist an Bord die meiste Zeit draußen und auf See gibt es auch keinen Baum, der Schatten spendet. Sonnencreme und eine Mütze gehören bei mir deshalb immer ins Gepäck. Außerdem ist Segeln so ziemlich die einzige Tätigkeit, bei der ich eine Sonnenbrille für wirklich unverzichtbar halte. Eigentlich trage ich nie Sonnenbrillen. Beim Segeln geht es oft nicht ohne, besonders, wenn die Sonne tief steht und man gezwungen ist in die Reflexionen auf dem Wasser zu schauen. Da helfen dann polarisierende Gläser besonders gut.
KidneyKaren
Kommen wir weg von den Allgemeinplätzen, hin zu etwas persönlicheren Ausrüstungsgegenständen. Das heißt, Dingen, die ich persönlich immer dabei habe, die aber nicht wirklich sein müssen.
Bei mir immer im Gepäck mit dabei ist ein sogenanntes KidneyKaren. Das ist ein breiter Schlauch aus einem elastischen Stoff, ganz ähnlich, wie man sie auch als Multifunktions-Halstuch-Kopftuch-Dings bekommt. Nur eben größer. Das Teil trage ich immer dann als Nierenwärmer, wenn es zieht wie Hechtsuppe. Und da es klein und leicht ist, fällt es in der Reisetasche kaum auf. Dafür nehme ich das feminine Image, dass sich dieses Produkt gibt gerne in Kauf.
Wollmütze
Ganz ehrlich, selbst im August auf der Ostsee bin ich an manchen Tagen froh, eine warme Kopfbedeckung zu haben. Wenn einem den ganzen Tag der Wind um die Ohren pfeift, muss das einfach sein. Punkt.
Ein gutes Buch
„Segeln ist eine ziemlich seltsame Mischung aus sportlicher Aktivität und faulem Nichts-tun. “ Sagte mal ein Mitsegler von mir. Und damit hatte er irgendwie recht. Ein gutes Buch kann also nicht schaden. Ich weiß zwar nicht, wie viel ich beim eng getakteten Wachplan auf der TRES HOMBRES zum Lesen kommen werde, aber sicher ist sicher. Nicht zuletzt ist ein Buch auch ein gutes Mittel gegen Bordkoller, wenn man mal seine Ruhe haben will, dem Alltag an Bord entfliehen und vielleicht mal nicht von einem der Mitsegler angesprochen werden mag.
Meine Kameraausrüstung
Natürlich nehme ich meine Kamera mit über den Atlantik. Reisen ohne zu Fotografieren gab es bei mir noch nie und nicht zuletzt möchte ich die Fotos, die auf dieser Reise enstehen werden, auch veröffentlichen. Demensprechend werde ich mich bei der Fotoausrüstung nicht wirklich beschränken. Okay, ich hab meine schwere Vollformatkamera im Hinblick auf die Tour gegen eine kompakte Systemkamera getauscht, aber genau das erlaubt es mir auch an Bord der TRES HOMBRES mit Kamera und mehreren Objektiven unterwegs zu sein. Was ich genau an Kamerakram mitnehme, schreibe ich demnächst in einem separaten Blogpost.
P. S.: Natürlich ist diese Liste keinesfalls vollständig oder umfassend. Manches von dem, was ich hier aufgelistet habe, mag selbstverständlich erscheinen, andere, sicherlich wichtige Dinge habe ich nicht aufgelistet. Ja, ich nehme auch frische Unterhosen mit. ;-) Was ich hier aufgelistet habe, sind eher die Dinge, die mir einfallen würden, wenn mich jemand nach Tipps für die Reisetasche fragen würde.
Aber vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps für mich. Was würdet ihr mitnehmen, wenn ihr die nächsten acht Monate auf einem Segelschiff verbringen würdet?
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