Die letzten Wochen habe ich unter anderem damit verbracht, allerlei Sachen zu besorgen die ich unbedingt für meinen Törn brauche. Neben dem üblichen Zeug, das man wahrscheinlich auf jede längere Reise mitnehmen würde, sind darunter auch ein paar spezielle Dinge, über die ich in loser Folge schreibe.
Das Solarpanel
Wie ich in meinem Artikel über das Leben an Bord ohne Strom schon erwähnte, werde ich mehrere Wochen am Stück auf See sein und in dieser Zeit keine Möglichkeit haben die Akkus meiner Kamera aufzuladen. Ja, an Bord gibt es Strom, aber nur in sehr begrenztem Maße und die Kapazität, die da ist, geht vor allem für Bordelektronik (z. B. Beleuchtung und Navigation) drauf.
Nach einigen Überlegungen, ob ich einfach nur ganz viele Kameraakkus mitnehme, oder ein Solarpanel mit oder ohne Pufferakku, habe ich mich dazu entschieden ein bisschen von beidem zu machen.
Mittlerweile befindet sich also, neben fünf Kameraakkus, ein 14 Watt Solarpanel der Firma Anker in meinem Besitz.
Die Entscheidung für ein Solarpanel fiel vor allem, weil ich mich nicht auf die Unsicherheit einlassen wollte, ob meine Akkus auch die langen Überfahrten reichen würden. Ein befreundeter Elektrofachmann war eher skeptisch und meinte ich müsste schon doch eine Menge Geld investieren, wenn ich ein Solarpanel mit ausreichender Leistung haben wolle. Klar war, dass es genug Leistung bringen muss, um neben meinen Kameraakkus auch mein iPad zu laden. Die Dinger können ja leider sehr zickig reagieren, wenn sie nicht genug Power bekommen. Am Ende habe ich mich aber darauf eingelassen den Werbeversprechen der Hersteller zu vertrauen und so ist es das vergleichsweise günstige Panel von Anker geworden. Das bringt, laut Herstellerangaben bis zu 14 W an zwei USB-Steckdosen.
Mein erster Eindruck, als ich das Paket aufgemacht hatte, war positiv. Die Verpackung wirkt hochwertig, das Panel selbst ist deutlich kleiner als ein Din-A4-Blatt und macht einen robusten Eindruck.
Leider musste ich geschlagene drei Tage warten, bis ich das Panel einem ernstzunehmenden Test unterziehen konnte. Das Augustwetter in Deutschland wollte einfach nicht. Aber kaum waren die ersten Sonnenstunden in Köln zu verzeichnen, packte ich das Panel mitsamt Ladegerät und Kameraakku auf die Fensterbank. Und siehe da, die Ladekontrollleuchte strahlte wie erwartet rot.
Das blieb leider nicht lange so, denn jedes Mal, wenn sich eine Wolke vor die Sonne schob, verfärbte sich die Anzeige grün, was mich fast glauben lies, der Akku sei in Rekordzeit voll aufgeladen. Es scheint aber eher so zu sein, dass die Anzeige nicht richtig damit klar kommt, dass die Eingangsleistung schwankt.
Trotzdem, nach einigen Stunden am Fenster leuchtete die Anzeige auch im prallen Sonnenschein grün und der Akku war tatsächlich voll. Ich muss also das Fazit ziehen: Es bedarf eines klaren Sonnentages und deutlich mehr Zeit als an der Steckdose, aber das Solarladegerät funktioniert. Damit kann ich leben.
Etwas strenger betrachtet sind die Ladezyklen mit schwankender Leistung für die Akkus sicherlich nicht das beste, aber auch diesen Nachteil kann ich in Kauf nehmen. Ich werde ja nicht dazu übergehen die Akkus nur noch am Solarpanel zu laden. Und was die Verfügbarkeit von konstanter Sonneneinstrahlung angeht, mache ich mir bei den langen Überfahrten auf meiner Reise keine Sorgen.
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