Das Gebäude, in dem sich die Grenada Chocolate Company befindet, sieht eigentlich gar nicht nach Firma, geschweige denn Fabrik aus. Die Schokoladenfabrik befindet sich viel mehr in einem einfachen Familienhaus, wie sie hier auf der Insel zu Tausenden stehen. Nicht einmal der Anstrich, im typischen Himmelblau der Grenada Chocolate Company, ist in dieser Umgebung besonders auffällig. Allerdings geben der rote Schriftzug und die aufgemalten Kakaoschoten unter dem Balkon eindeutige Hinweise auf die Bestimmung des Hauses.

Was sonst noch auffällt, sind die fünf Säulen im Vorgarten, auf denen, senkrecht zum Himmel zeigend, große Solarpanele ruhen. Die Grenada Chocolate Company produziert nicht nur mit biologisch angebauten Zutaten, sondern auch mit erneuerbaren Energien. Und die Sonne, die hier ganzjährig senkrecht vom Himmel strahlt, liefert reichlich davon.

Als wir aussteigen, kommt uns schon Edmont, der die Chocolate Company aktuell leitet, entgegen. Es ist ein freudiges Wiedersehen für einige von uns, die schon im vergangenen Jahr hier waren. Edmont strahlt uns an. Ein Mann mittleren Alters, ärmelloses T-Shirt und kurze, graue Hose. Seine Rastalocken hat er unter einer großen, gestrickten Mütze versteckt, die typischerweise einen grün-gelb-roten Streifen trägt.

Er lädt uns ein und im Haus umzusehen. Viele der Räume sind klein und in jedem verbirgt sich ein anderer Arbeitsschritt. Vom mahlen der Kakaobohnen, über das Auspressen der Kakaobutter bis zum Conchieren und damit der eigentlichen Herstellung der Schokolade.

Stolz erzählt uns Edmont, dass in seine Schokolade nur Kakao, entweder in Form von Kakaobutter, oder als direkt aus den Bohnen gewonnenes Pulver, und Zucker kommt. Auf Milch, oder gar andere Fette, wie sie von der Industrie beigemischt werden verzichtet er.

Je nachdem, wie hoch der Kakaoanteil in der fertigen Schokolade später sein soll, variieren Anteile an Zucker, Kakao und Kakaobutter. Los geht es bei 60%. Schokolade mit einem geringeren Kakaoanteil, oder gar weiße Schokolade lehnt Edmont ab. „Das ist keine Schokolade, das ist Kakaobutter mit Zucker. Viel zu viel Zucker!“ sagt er und man sieht ihm an, dass er es ernst meint. Edmont ist von seiner Arbeit und seinen Produkten überzeugt.

Das kann er auch getrost sein. Denn natürlich probieren wir uns bei unserem Besuch durch das Sortiment der Grenada Chocolate Company. Wer kann bei Schokolade schon Nein sagen?

Einen Tag später treffen wir Edmont wieder. Diesmal unten in St. Georges, wo die TRES HOMBRES im Hafen liegt. Den kleinen Firmenbus, ebenfalls im typischen Himmelblau, hat er vollgepackt mit Kisten. Insgesamt 7.000 Tafeln für den Verkauf in Großbritannien hat er mitgebracht. 7.000 Tafeln, das sind gerade einmal 35 Pakete, und so dauert es nur wenige Minuten, bis die kostbare Fracht im Kühlraum der TRES HOMBRES verschwunden ist. Ab jetzt heißt es an Bord regelmäßig die Temperatur im Laderaum überprüfen, damit die Schokolade auch die nächsten Wochen unter der tropischen Sonne gut übersteht.

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