Eigentlich halten wir in Camaret-sur-Mer, um Mittagspause zu machen. Wir suchen ein Café, möglichst am Hafen, und finden auch eins, obwohl der ganze Ort zu dieser Jahreszeit eher ausgestorben daliegt.

Am alten Hafenbecken kaum zu übersehen liegt ein halbes Dutzend alter Schiffe, halb verrottet am Strand. Ich lasse den Kaffee aus und ziehe mit der Kamera los. Irgendwie logisch, dass ich von diesem Ort wie magisch angezogen werde. Es ist einfach ein perfekter Ort zum Fotogafieren. Die Schiffe liegen da wie gestrandete Wale, ein paar sind schon so alt, dass nur noch hölzerne Reste des Rumpfes zu erkennen sind, andere sehen auf den ersten Blick noch ganz in Ordnung aus. Der Lack ist ab, könnte man sagen, aber im Licht der tief stehenden Sonne leuchten die Farben.

Ich frage mich unweigerlich, welche Geschichte hinter den Booten steckt. Die große Zeit des Fischfangs in der Bretagne ist vorbei und hölzerne Schiffe werden schon lange keine mehr gebaut. Es ist irgendwie trostlos, dass die Schiffe hier, wie auf dem Präsentierteller verfallen. Und dennoch fasziniert mich der morbide Charme dieses Ortes und ich erfreue mich an den gefundenen Motiven.
Ob die TRES HOMBRES irgendwann auch so geendet hätte, wenn sie vor ein paar Jahren nicht ihr jetziges Leben angetreten hätte?

Hinter den Schiffen schaue ich außerdem noch in die kleine Seefahrerkapelle. Sie ist typisch bretonisch aus grauem Stein und von gedrungener Bauart. Unter der Decke hängen Schiffsmodelle.

Als ich schon auf dem Rückweg bin, bleibe ich doch noch einmal bei den Schiffwracks hängen. Ein paar Bilder in schwarzweiß müssen noch sein.

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