Karneval auf Bonaire, das war das Ziel auf unserer letzten Etappe, und tatsächlich schaffen wir es noch vor Beginn der Festlichkeiten in Kralendijk festzumachen. Nach einem Tag „klar Schiff“ machen stürzen wir uns am Karnevalssonntag ins Gewühl.
Karnevalsumzug in der Karibik. Darunter habe ich mir vor allem bunte Farben, lateinamerikanische Rhythmen und eine ausgelassene Feier vorgestellt. Auf Tobago und Grenada konnten wir die Vorbereitungen für dieses große Fest teilweise schon sehen. Da wurden unter anderem hunderte Steeldrums für den Umzug vorbereitet, und alle Nase lang wurden wir gefragt, ob wir denn bis zum Karneval auf der Insel bleiben würden. Auf unser Nein folgten dann immer die enttäuschten Blicke der Einheimischen.
Der Sonntag empfängt uns mit sengender Sonne und der Umzug lässt erstmal auf sich warten. Vorher wurden unsere Erwartungen schon etwas gedämpft, denn wie die Einheimischen selbst sagen, sei der Karneval auf Bonaire nicht besonders spektakulär. Die benachbarten Inseln Aruba und Curacao hätten da deutlich mehr zu bieten.
Und tatsächlich geht es beim Karneval in Kralendijk erstaunlich europäisch zu. Nur wenige der Gruppen erinnern mit ihren Kostümen an die Bilder, die man vom Karneval zum Beispiel in Rio kennt. Denn ist es bunt und durchaus auch mal wenig bekleidet, und teilweise erinnert das Treiben aufgrund der heißen Temperaturen doch mehr an den CSD als an Karneval. Steeldrums laufen leider keine auf und die ganz große Party ist auf einer Insel mit nur etwas mehr als 15 tausend Einwohnern zu viel erwartet.
Nach etwas mehr als zwei Stunden sind wir geschafft von der Hitze und dem Lärm. Der Abend endet in einer Bar am Hafen wo – Gott sei Dank – keine Musik läuft. Von nebenan dröhnen holländische Versionen in Deutschland wohlbekannter Schlager zu uns herüber. Sonst ist es eher ruhig in Kralendijk.
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